Aloha für Stefan

Ein Nachruf auf Stefan Meuvly

Wir, die aktiven Paddlerinnen und Paddler (die aktive Paddel- Schar) vom COC trauern um Stefan Meuwly, der Ende Oktober 2014, für uns unerwartet, gestorben ist.

Bei den Maoris in Aotearoa (Neuseeland), Stefan fühlte sich mit ihnen verwandt, gibt es den Ort, von wo die Seelen von Verstorbenen in die Zwischenwelten / in die weit entfernte Heimat fliegen. Dieser Ort ist die Nordspitze der Nordinsel, Te Rerenga Wairoa. Von den Felsen hoch oben über dem brausenden Zusammentreffen von Pazifik und Tasmanischem Meer, startet der Flug der Seelen. Sicherlich hat sich Stefans Seele einen Berg in Frankreich, dort hielt er sich gerade auf, oder auf Korsika frei gewählt, für den Seelenflug in die Zwischenwelt.

Aus Erzählungen von ihm wissen wir: Er besaß lange Jahre ein Segelboot in Kroatien, besaß Kanadier, Kajaks, baute gar selbst einen Katamaran. Doch ca. 2006 entdeckte er die pazifischen Auslegerkanus in Frankreich. Er entflammte so sehr dafür, dass er sich einen Einer und einen Vierer kaufte und 2008 den Verein Chiemsee Outrigger Canoes gründete. Die derzeitig Aktiven kamen ab 2011 zum Verein.

2012 wurde er als Vorstandsvorsitzender gewählt. Er brauchte eine Weile, bis er in diesem kleinen familiären Verein, Lockerheit in seiner Vereinsorganisation fand und so nicht nur wir die Sitzungen besser genießen konnten. Auch ging so manches Mal der Sturm / die Bora (ein plötzlicher starker Wind in der Adria) mit ihm durch, und so wendete auch schon mal jemand sein/ihr Kanu aus dem Verein COC heraus.

Er war sehr beweglich in Zeit, Raum und Ausrüstung und war somit öfters paddelnd unterwegs, als andere im Verein. Er war es, der immer wieder Ideen und Knowhow einbrachte für kürzere und längere Touren. Hierfür stehen mehrere Reiseberichte auf der COC-Webseite. Unter anderem paddelte er zweimal die Vogalonga, ein jährliches Eintages-Event in Venedig, bei dem wir jeweils immerhin ca. 40km paddelten.

Wir vermissen ihn zusammen mit seinem Bordhund Dexter, mit seinen wundervollen Knotenkenntnissen und Bindungen an den Iakus, den Ideen für Touren und deren Umsetzen in Taten, mit seinem handwerklichen Geschick für Kanus und Lagerregale, mit seinen Geheimnissen des Steuerns.

Zu den Touren gehört auch die, die wir 2014 im Po-Delta (Italien) und am Weissensee gemacht haben. Von der alle sechs TeilnehmerInnen, mit Alter 30 bis 70, sehr zufrieden wieder kamen und heute noch genießen, was wir erlebten.

Für uns COC-Familie beginnt eine Ära ohne den Gründer Stefan, in der wir kreativ bekanntes Paddeln erhalten und neues ums Paddeln gestalten werden.

„Leuchtende Tage,
nicht (lange) weinen, weil sie vorüber,
lächeln, dass sie gewesen.
(NN)

Aloha

von Andreas, Claudia, Martin, Roland, Sigrid

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