Aloha, Abenteuer – das war unser Schnupperpaddeln 2025!

Mit Vollgas, Schlangenlinien und einem sehr nassen Ausleger…

Was passiert, wenn sich vierzehn abenteuerlustige Paddler:innen, vier zusätzliche Kayaks, ein See voller Sonne und ein paar charmante Technik-Pannen treffen? Richtig: Ein unvergesslicher Tag auf dem Chiemsee – organisiert vom Chiemsee Outrigger Canoes e.V. gemeinsam mit dem Bayerischen Kanu-Verband (BKV).

Start war am 28. Juni 2025 um 9:30 Uhr in Schützing – und ab da ging’s rund!

Start mit Schrauben, Scherzen und Fahrradschläuchen

Los ging’s nicht etwa mit wilden Wellenritten, sondern – ganz klassisch – mit dem gemeinsamen Aufbau der Boote. Outrigger sind eben keine Klappräder, da wird geschraubt, geklemmt, Ama eingehängt und Iakus festgezurrt, mit alten Fahrradschläuchen, ja eine gängige Art, auch in Hawaii.

Währenddessen übernahmen Martin und Andreas das Einweisen:

  • Wie sitzt man richtig im Boot?
  • Warum sollte man beim Ein- und Aussteigen IMMER von links einsteigen (Spoiler: weil man sonst schneller kentert, als man „Huli!“ sagen kann)?
  • Und wie genau geht eigentlich diese elegante Paddeltechnik?

Martin brachte all das mit der pädagogischen Lockerheit eines Sportlehrers, der regelmäßig zwischen Technikunterricht und Pausenhof pendelt. Es wurde viel gelacht – und doch: Alle wussten am Ende, was zu tun ist.

Paddeln wir oder tanzen wir Limbo? Das V2 hat andere Pläne

Dann endlich: Abfahrt! Zielrichtung Süden, schön dem Ufer entlang, um unterwegs die Boote wechseln zu können. Doch noch bevor der erste Schweiß floss, geriet das V2 zur echten Showeinlage: Zwei sportliche, paddelfreudige Damen mit viel Motivation waren entschlossen, entweder sämtliche Wasserpflanzen am Ufer zu grüßen oder Keise um uns zu ziehen – ja, die Route sah aus wie eine betrunkene Python auf GPS.

Martin gab noch Tipps vom Wasser aus („etwas mehr links… also dein links… DAS andere links…“), aber das half alles nichts. Erst ein Boxenstopp am Ufer brachte Klarheit: Nicht das Steuerseil war gerissen, sondern es hatte sich einfach innerhalb der Steueranlage verdreht – ein bisschen wie ein verknotetes USB-Kabel im Rucksack.

Reparatur geglückt, und siehe da: plötzlich geradeaus. Fast ein Wunder.

Der Ama, der nicht trocken bleiben wollte

Doch das nächste Kapitel unseres Outrigger-Romans ließ nicht lange auf sich warten: Auf dem Weg Richtung Beckerscheibn machte der Ama des Bootes „Helium“ plötzlich schwer auf Drama. Das kleine Entlüftungsloch war notdürftig mit Tape abgedeckt – es fing an, sich vom Klebestreifen zu befreien – still und heimlich. Anfangs dachten wir noch: „Marvin packt das schon!“, immerhin war er als Drachenboot-Veteran mit WM-Erfahrung dabei. Aber als das kleine Loch dann ständig unter Wasser war, ging’s schnell: Wasser marsch im Ausleger!

Irgendwann war der Ama so schwer, dass es nach einem dramatischen Tauchgang aussah. Andreas kam zur Rettung, hob den Ausleger erst von außen an und Marvin versuchte noch tapfer, beide Kanus mit purer Willenskraft ans nächste Ufer zu paddeln. Aber dann merkte Andreas, dass seine Muskelkraft hier nicht dauerhaft reicht und – jetzt wird’s kreativ – hob kurzerhand den gesamten Auslegerteil mitsamt Ama quer über sein eigenes Boot, sodass der Ama auf den Iakus lag. Das Ergebnis: Zwei Boote, miteinander verkeilt wie frisch verliebt. Sieht seltsam aus – paddelt sich aber wie ein Katamaran auf Koffein.

Und das Beste: Marvin und Andreas waren so schnell, dass der Rest Mühe hatte, dran zu bleiben!

Improvisiert? Ja. Genial? Auch ja. Die Konstruktion hielt – und Andreas & Marvin zogen mit Höchsttempo davon, während der Rest staunend hinterher paddelte.

Beckerscheibn – FKK trifft Paddelpower

An der Beckerscheibn erwartete uns die nächste Überraschung: eine Gruppe sehr entspannter, sehr nackter FKK-Bader, die nicht schlecht staunte, als plötzlich eine Armada aus Outriggers und Kayaks anlandete.

Während die einen sich ums Fotos machen kümmerten, wurde der Ama entwässert und – jetzt kommt der McGyver-Moment – das Entlüftungsloch mit einem aus Treibholz geschnitzten Pfropfen verschlossen. Wer braucht schon Ersatzteile, wenn’s die Natur doch gratis gibt?

Zur Fraueninsel – mit mysteriösem Friedhofswasser und Eisdiplomatie

Gestärkt ging’s weiter Richtung Fraueninsel – etwa 5 km viel Rücksicht, Motivation und Teamgeist. Dort angekommen, wurden die Boote geparkt, Grasflächen geentert und das örtliche Eisangebot getestet.

Wasser auffüllen? Tja. Offenbar gibt’s nur noch öffentliches Trinkwasser auf dem Inselfriedhof – ob das Wasser trinkbar war? Egal wir werden es schon merken.

Die öffentliche Toilette war durch ein Drehkreuz versperrt. Zutritt nur mit Fährticket oder 1 Euro. Wir kamen per Muskelkraft – also: kein Zutritt. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal ein Paddler-Ticket drucken lassen.

Gudrun greift zum Steuer – und der Dampfer kommt

Auf dem Rückweg wurde es nochmal sportlich: Gudrun wagte sich als neue Steuerfrau ans V4ihr allererstes Mal. Ihre ersten Kurven hätten jedem Skigebiet zur Ehre gereicht – ordentlich Radius, ordentlich Schwung. Besonders spannend: Kurz vor der Fraueninsel legte ein großer Dampfer an.

Jetzt hieß es schnell raus aus der Fährlinie – mit Gudrun am Steuer! Aber sie meisterte das Manöver souverän. Je länger sie steuerte, desto gerader wurde die Linie. Nur beim Mitpaddeln wurde’s wieder ein bisschen kurvig – multitasking ist eben nicht ohne.

Zurück in Schützing – mit Muskelkater und Martin-Magie

Wieder am Kanuregal angekommen, war die Energie langsam aufgebraucht – aber die Stimmung noch auf Hochglanz.

Und dann kam Martin noch mit einer letzten pädagogischen Showeinlage um die Ecke:
„So, jetzt machen wir noch was für den Teamgeist“, rief er grinsend. „Alle einen Schritt näher kommen! Und jetzt… nach rechts drehen – und mit der linken Hand dem oder der Vordermann/frau auf die Schulter klopfen.“

Und während alle noch leicht verwundert dreinschauten, kam der letzte Befehl:
„Und jetzt zusammen rufen: GUT GEMACHT!

Tja – und alle machten mit. Lachend, klopfend, ein bisschen albern – aber mit dem wohl besten Gruppengefühl des Tages. Wer braucht schon Medaillen, wenn man Schulterklopfer mit Humor kriegt?

Danach wurden noch Boote verräumt, Paddel sortiert, Fotos getauscht und erste Gespräche über Mitgliedschaften geführt. Denn: Wer einmal paddelt, will meistens mehr.


Fazit:

Ein Tag, wie er sein muss:
☀ Sonne im Gesicht
🌊 Wasser unterm Boot
😂 Lachen in der Luft
🛶 Und ganz viel Aloha im Herzen


Mahalo an alle Teilnehmer:innen, Helfer und Mitlacher – wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
Du willst beim nächsten Abenteuer mit dabei sein? Dann meld dich – oder besser: paddel mit!