Nichts ist unmöglich – Kanutransport mit dem Tesla

Anfang der Saison 2021 war es wieder soweit. Es sollten wieder Kanus nach Schützing transportiert werden. Aufgrund der nach wie vor angespannten Situation in der Corona-Pandemie entschied sich der Verein erst einmal nur Einer und das Zweierkanu an den Chiemsee zu überführen. Die V4 und ein weiteres V1 wurden dann später nachgeholt.

Bisher wurden die V4 meist auf Andreas‘ und Martins Autodach transportiert, da sich durch die Teilung des langen Kanus die Länge auf ein für einen Kleinwagen transportfähige Maß reduziert. Voraussetzung war jedoch dass die Basis-Dachträger eine entsprechend große Distanz haben, sodass das Kanu nicht zusätzlich vorne und hinten gesichert werden muss. Auch die Höhe der Dachträger ist wichtig, da bei den V4 die Halterungen der Iakus (Hawaiianisch Auslegerarme) nach unten wegstehen.

Durch den Neuerwerb eines Elektroautos das im Vergleich zu den bisherigen Autos, die zum Transport verwendet wurden, ergaben sich Anfangsschwierigkeiten für den Transport auf dem Autodach. Ein Tesla hat ein sehr stark abgerundetes Dach das zudem noch aus Glas ist. Vor allem letzteres war der Grund nicht die schweren und nach unten abstehenden V4 auf dem Dach zu transportieren. Deswegen war die einfachste Lösung, ein V4, wie es damals unser Vereinsgründer Stefan Meuwly praktiziert hat, eben auf einem kleinen Anhänger zu transportieren. Stattdessen sollten die leichten V1 und OC1 auf dem Dach transportiert werden. Dabei galt es aber zunächst folgendes Problem zu lösen.

Das Autodach des Teslas ist von vorne nach hinten rund. Das führt dazu, dass die Dachträger Querstangen einen relativ geringen Abstand haben. Ein langes Kanu hat aufgrund dieser Gegebenheit somit die Tendenz ins Schwingen zu geraten, wenn es wie bisher nur mit Spanngurten am Dachträger befestigt wird. Zusätzlich musste also das Kanu sowohl vorne als auch hinten gegen Auf- und Abschwingen gesichert werden. Hinten war es kein Problem, dort bindet man einfach ein dünnes Seil (beispielsweise ein dünnes Trageseil eines alten Gleitschirms) von der hintersten Stelle des Kanus bis zur Anhängekupplung, oder man befestigt das Seil an der Heckklappe. Wenn man das Seil doppelt nimmt kann man es beim Schließen der Heckklappe mit Hilfe eines harten Kunststoff-Pads, durch das das Seil gefädelt wurde, einklemmen und durch den sog. Schotstek mit Slip (https://www.coc-org.de/knotenkunde/) mit dem von oben her kommenden anderen Seilende auf Spannung bringen. Somit ist der Hintere Teil gegen Schwingen nach oben gesichert, also auch der vordere Teil gegen Schwingen nach unten. Jetzt war Gleiches noch vorne notwendig. Glücklicherweise hat ein Tesla ähnlich wie bei einem Verbrenner zwar keine Motorhaube, aber eine sogenannte Frunk-Haube (englisches Kunstwort das die Wörter Front und Trunk, also vorne und Kofferraum kombiniert). Das doppelt genommene Seil wird analog zur Heckklappe eben in der Funkklappe mit dem Kunststoffpad eingeklemmt und mit dem gleichen Knoten mit der vorderen Spitze des Kanus auf Spannung gebracht. Somit ist also auch der vordere Teil gegen Schwingungen nach oben gesichert und damit der hintere Teil gegen Schwingungen nach unten. Beide Seile verhindern somit gänzlich ein Aufschwingen des Kanus auf den kurz auseinander liegenden Dachträgern.

Es folgen ein paar Fotos der gemeinsamen Transportaktion.